Resümee der Lesung für Frauenrechte im Iran:
"Hinter den Gittern verdorren die Blumen"

Die Lesung fand am 17. April im Hamburger Kulturwerk statt, und zwar im Rahmen der Ausstellung afghanischer Migrantinnen, die ihr Trauma in Bildern verarbeitet haben. Die deutsch-iranische Autorin Barbara Naziri las Gedichte und drei unveröffentlichte Geschichten. Sie bezogen sich auf drei Frauenschicksale im Iran. Die Ereignisse beruhen auf Tatsachen, die Namen der Personen wurden in den Geschichten verändert. Barbara Naziri betont, diese Geschichten extra für diese Veranstaltung geschrieben zu haben. Dabei ist die Idee entstanden, später ein Buch darüber zu veröffentlichen, damit denen eine Stimme verliehen werden kann, die für immer schweigen oder die in ihren Zellen dahinvegetieren, um vergessen zu werden. Die Schicksale der Frauen im Iran und im benachbarten Afghanistan lassen die Autorin nicht los, zumal sie selbst aus eigenen Erfahrungen weiß, was es heißt, Frau im Iran zu sein. Doch sie betont, immerhin die Option zu haben, wieder hierher zurückkehren zu können, weil sie beide Staatsbürgerschaften besitzt.

Zahlreiche Hörer waren erschienen, um die Lesung zu besuchen und zur Freude der Anwesenden erschienen auch die afghanischen Frauen, welche ihre Bilder zur Ausstellung traumatisierter Frauen beigetragen haben. Der Raum war bis auf den letzten Platz besetzt. Die Geschichten waren für die Hörer und Hörerinnen keine leichte Kost und so gab es auch Tränen im Publikum, während die Autorin las.

Danach gab es noch ein Diskussion über die Lage der Frauen und die Afghaninnen freuten sich, auch in Dari, das mit der persischen Sprache Farsi verwandt ist, mit der Schriftstellerin sprechen zu können. Eine begleitende Psychologin allerdings reklamierte, dass die Presse bei dieser wichtigen Veranstaltung fehlte. Die Autorin meint dazu: Bekanntlich ist es stets schwierig, den Menschenrechten mehr Raum zu geben. Sie haben einfach in unserer materiellen Welt kaum eine Lobby. Problematisch ist, ist, dass im Grunde genommen wenig über das gesellschaftliche und politische Leben im Iran bekannt ist, vor allem, was Unterdrückung, Willkür und Gewalt betreffen.

Alles in allem war es eine informative und schöne Lesung, in der wohl jeder etwas für sich mitgenommen hat. Einige Hörer äußerten zum Abschluss der Diskussion, wie gut sie nun die Fluchtgründe nachvollziehen könnten. Die Bilder der traumatisierten Frauen sprechen dabei für sich.

 

 

  
 

 

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